Seit Mitte August unterstützt die EU Spanien mit Patrouillen bei der Bekämpfung der Flüchtlingsbewegungen aus Afrika in Richtung Kanarische Inseln, dennoch kommen ständig neue, voll besetzte Boote an. Seit Jahresbeginn haben mehr als 16.000 Flüchtlinge von Afrika auf die Kanaren übergesetzt, doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr. Und fast täglich kommen neue Boote. Die Operation „Hera II“, so der Codename in Brüssel, soll sieben bis neun Monate dauern und 3,2 Millionen Euro kosten. Doch selbst mit einem größeren Aufgebot wäre der Erfolg ungewiss. Denn Senegal, an dessen Küste die meisten Flüchtlinge auf die über 1.000 Kilometer lange Reise gehen, weigert sich lange, seine Küste gemeinsam mit der EU zu kontrollieren. Der Versuch, die EU-Südgrenze hermetisch abzuriegeln, hat einen hohen Preis. Die Flüchtlinge nehmen immer längere Wege.